Überblick über Achtsamkeit und deren Vorteile

Nahaufnahme von frischen Blumen

Mittlerweile haben bestimmt schon einige von Achtsamkeit gehört und davon, wie relevant das „Hier und Jetzt“ heutzutage ist. In unserer schnelllebigen Zeit sind wir ständig beschäftigt. Sogar in unserem Feierabend fällt es uns oft schwer wirklich nichts zu tun. Fernsehen, Musik, unser Handy oder andere Reize nehmen Einfluss auf unsere Sinne und lenken uns ab. Damit wir uns wirklich nur auf uns selbst konzentrieren können, benötigen wir Ruhe.

Üben von Achtsamkeit

Eine ruhige Umgebung, die wir schaffen, indem wir mal den Fernseher oder Computer auslassen und das Handy beiseitelegen ist eine gute Voraussetzung, um sich in Achtsamkeit zu üben. Doch einfach in Stille dazusitzen bringt es leider noch nicht ganz. Es gibt verschiedene Achtsamkeitsübungen, die wir trainieren können. Hierzu gehören Meditation, Dehn- oder Streckübungen oder der Body-Scan (Weiss & Harrer, 2010).

Meditation ist eine Möglichkeit, Achtsamkeit zu praktizieren. Meditiert werden kann mit Hilfe von Anleitung oder frei, im Sitzen, Liegen oder auch beim Gehen. Meisten sind die Augen während der Meditation geschlossen und der Fokus liegt oft auf der Atmung. Eine hilfreiche Achtsamkeitsübung ist auch der Body-Scan. Dieser kann ebenfalls gut mit geschlossenen Augen durchgeführt werden. Dabei nimmt man nach und nach verschiedene Körperteile wahr und versucht diese jeweils zu entspannen.

Herkunft von Achtsamkeit

Der Ursprung der Achtsamkeit findet sich im Buddhismus wieder. Dabei wird die Aufmerksamkeit auf den jetzigen Moment gelenkt „absichtsvoll und nichtwertend“ (Weiss & Harrer, 2010). Das Ziel der Übungen ist es, den Fokus auf das Innere zu legen und zum Beobachter zu werden. Gedanken und Gefühle, die wir in uns bemerken, werden zur Kenntnis genommen, jedoch nicht als gut oder schlecht gewertet. Ebenso wenig soll sich mit den eigenen Gefühlen identifiziert werden (Weiss & Harrer, 2010).

Das klingt erstmal sehr abstrakt. Um es genauer zu erklären, hier ein Beispiel: Stellen Sie sich vor, dass Sie eine Achtsamkeitsübungen durchführen, dabei ruhig atmen und sich auf Ihr Inneres fokussieren. Gedanken tauchen auf und gehen wieder und auch Gefühle kommen und gehen. Nun bemerken Sie ein bestimmtes Gefühl (z.B. Freude, Trauer, Angst, Wut oder Dankbarkeit). Stellen Sie sich vor, dass nicht Sie selbst das Gefühl sind, sondern es nur in sich beobachten. Dadurch können Sie eine Distanz zu Ihren Gefühlen aufbauen und sich nicht vollständig als die wahrgenommene Emotion identifizieren.

Wissenschaftlich belegte Vorteile von Achtsamkeit

Welchen Stand hat Achtsamkeit in der Wissenschaft? In medizinischen Studien fanden Forscher heraus, dass sich Achtsamkeit sogar teilweise auf die Hirnstruktur auswirkt. Die Amygdala, welche mit für den Kampf- oder Fluchtimpuls zuständig ist, war bei Personen, die regelmäßig meditierten weniger aktiv als bei Personen, die nicht regelmäßig meditierten. Gerade wenn wir schnell reagieren müssen, kann Achtsamkeit helfen, eine bedachte Entscheidung zu treffen (Baldus et al., 2022).

Achtsamkeitstraining kann außerdem dazu führen, dass wir Stress anders wahrnehmen und weniger unangenehme Situationen vermeiden, ebenso wird „das Gefühl von Selbstwirksamkeit erhöht“ (Fabach, 2017). In der psychologischen Beratung und im Coaching findet Achtsamkeit Anwendung, indem die erlernte achtsame Haltung in den Alltag übertragen wird. Dadurch soll es einem einfacher fallen, mit Stress im Alltag, Gedanken und Gefühlen umzugehen (Heidenreich & Michalak, 2003).

Im Großen und Ganzen hat Achtsamkeit viele wissenschaftliche belegte Vorteile für uns. Da wir oft negativem Stress ausgesetzt sind, sollten wir versuchen, uns mehr mit Achtsamkeit zu beschäftigen. Probieren Sie doch einmal aus, sich fünf Minuten Zeit zu nehmen, um eine Atemübung oder z.B. den Body-Scan zu machen.

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